Denkmalgeschützte Häuser
Nordring 170
Haus Nordring 170, Elternhaus der Mutter Josefa
Denkmallisten-Nr. 2 A und B
In diesem giebelständigen eingeschossigen Haus lebte rund zwanzig Jahre die am 28. Mai 1852 geborene Ordensschwester Mutter Josefa, bürgerlich Hendrina Stenmanns, Mitbegründerin der Steyler Missionskongregation. Entgegen anderslautenden Darstellungen handelt es sich nicht um das Geburtshaus, sondern um das Elternhaus. Das Geburtshaus stand ca. 300 m weiter östlich, auf der anderen Seite des heutigen Nordringes, im Bereich der heutigen Einmündung der Kapellener Straße in den Nordring.
Das Elternhaus entstand um 1865. Im Bereich westlich und nördlich des Hauses läßt sich noch die Düne erkennen, die einem historischen Dokument zufolge später abgefahren wurde. Im Jahr 1946 wurde in der Düne ein Tongefäß gefunden, welches aus der Hallstattzeit (ca. 800 v. Chr.) stammt.
Die junge Hendrina trug wahrscheinlich noch vor dem erfolgreichen Abschluß der Volksschule die Finanzierung dieses zweiten Hauses durch Seidenweberei in Heimarbeit mit. Darüber hinaus oblag ihr als ältestem Kind ein großer Teil der Erziehungs- und Betreuungsarbeit an ihren sechs jüngeren Geschwistern. Ausschlaggebend für Hendrinas spätere seelsorgerische und sozial fürsorgliche Berufung war der Tod ihrer Mutter, die ihr das Versprechen für die weitere Betreuung der Geschwister abnimmt. Im Dezember 1889 wurde durch ihre Mitwirkung der Orden "Missionskongregation der Dienerinnen des heiligen Geistes" begründet.
Nach einem Leben für den Aufbau und die Leitung der Mission starb sie am 20. Mai 1903 in Steyl, wo sie auch ihre letzte Ruhestätte fand. Hendrina Stenmans / Mutter Josefa wurde am 29. Juni 2008 von Papst Benedikt XVI. seliggesprochen. Am 30. Oktober 1986 wurde das Haus wegen seiner prominenten früheren Bewohnerin sowie weiterer wissenschaftlicher und geschichtlicher Gründe unter Denkmalschutz gestellt.
--- Auszug aus einer Beschreibung von J. Haus